Die beste Art der Bestandssicherung

Die heute noch erhaltenen Notenrollen sind zumeist neunzig bis über einhundertzwanzig Jahre alt. Trotz hochwertiger Papiere sind diese durch Alterung und Nutzung heute fragil, teilweise auch beschädigt, und damit nicht mehr sicher abzuspielen. Im Sinne der Bestandssicherung ist die professionelle Digitalisierung der beste Weg, um die wertvollen Originale zu erhalten. Ganz wichtig: Über die Nutzung der Digitalisate, die wir von ihren Rollen erzeugen, entscheiden Sie.

Tausende Rollen bereits digitalisiert

Wir haben jahrelange Erfahrung in der Digitalisierung von Notenrollen unterschiedlichster Typen und Formate. Und die braucht es auch, um mit den teilweise fragilen Notenrollen sicher umzugehen und gleichzeitig Digitalisate hoher Qualität zu erzeugen, die für die Bestandssicherung erforderlich sind. Das Einverständnis des Rollenbesitzers vorausgesetzt, ist es uns mit den Digitalisaten möglich, auf Wunsch authentische Neustanzungen zu erzeugen, die sicher für Vorführungen genutzt werden können, um die fragilen Originale zu schonen. Zudem können wir aufbereitete Bilddaten und Audio-Emulationen für ihre Anforderungen erstellen. Dies erfordert jedoch einen deutlichen Mehraufwand für jeden einzelnen Titel. Für Experten der Musik- und Interpretationsforschung sind v.a. die Roh-Bilddaten wertvolle Quellen, da jede Weiterbearbeitung bereits einen Eingriff unter Anwendung zahlreicher Annahmen und Erfahrungswerte in das originale Datenmaterial bedeutet. 

Für die Digitalisierung arbeiten wir eng mit der Hochschule der Künste Bern (HKB, CH) zusammen, die uns freundlicherweise den leistungsfähigen optischen Scanner (siehe Abbildung) zur Verfügung stellt. Damit ist es möglich, präzise Digitalisate zu erstellen, die sowohl die gelochten Informationen der Notenrollen erfassen als auch Bilddaten mit den teilweise vorhandenen Notierungen auf den Rollen. Zusätzlich haben wir einen eigenen pneumatischen Scanner im Einsatz.

Metadaten erfassen wir für jede Rolle

Wichtige Details zu jeder Rolle erfassen wir bei der Digitalisierung in einer Metadatenbank, dies umfasst z.B. Rollennummer, Titel, Komponist, Pianist, Tempo, Zustand der Rolle und des Kartons, Auffälligkeiten und Notizen, Gewicht, Länge des Stanzbereiches etc.. Damit liegen Daten vor, die sich bei späteren Recherche- und Forschungsarbeiten als sehr wertvoll erweisen. Im Abgleich mit unseren Kataloginformationen und unter Nutzung weiterer Quellen, können wir auch weitere Informationen inkludieren.

Bei der Durchsicht aller Notenrollen finden sich meist auch versteckte Besonderheiten, wie z.B. Produktionsrollen, handschriftliche Notizen zur Herstellung der jeweiligen Notenrolle, etc.. Bei einigen Rollentypen sind die Tempo- und Betonungsinformationen grafisch auf den Rollen vermerkt, sodass deren Erfassung bedeutend ist. Eine komplette Durchsicht des gesamten Rollenbestandes durch geübte Augen ist zudem wichtig, da sich auch bei guten Lagerungsbedingungen mitunter Schädlinge oder Schäden von früheren Transporten oder Fehlbehandlungen (z.B. alte Gummi zur Fixierung der Rolle) zeigen, deren negative Folgen möglichst frühzeitig zu beheben sind.

Zusammenarbeit mit Experten und Institutionen

Unsere Referenzen sprechen für sich – und meistens gut über uns. Wir arbeiten eng mit Universitäten, Institutionen und Experten in aller Welt, und haben Projekte realisiert, z.B. mit der Stanford University, der Sydney University, der Goethe Universität Frankfurt am Main, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn,  u.v.m.. Zahlreiche Museen haben unsere Leistungen genutzt, so z.B. das Augustiner Museum in Freiburg, das Musikinstrumentenmuseum in Bruchsal, das Musical Museum in Brentford (UK), das Mahler Museum in Hamburg, u.v.m..

Darüber hinaus nutzen unsere Notenrollen natürlich zahlreiche Institutionen, Sammler und Musiker in aller Welt. Jeden Tag arbeiten wir daran, den weltweiten Bestand an historischen Notenrollen zu erhalten – und die wunderbare Musik darauf für möglichst viele Menschen nutzbar zu machen. Bei uns ‚geht alles mit rechten Dingen zu‘, d.h. wir schließen mit ihnen Verträge, in denen alle Aspekte zur Behandlung der wertvollen Notenrollen, dem Versicherungsschutz, sowie der Handhabung der Digitalisate geregelt sind. Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit haben, sprechen Sie uns gern an.

Musik genießen und Menschen inspirieren

Bei aller Faszination für die Technik und vielen spannenden Details rund um Notenrollen, begeistert uns vor allem die Musik. Unser Bestreben ist es, dieses schier unbegrenzte Repertoire möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Ganz im Sinne des zeitweise Gustav Mahler zugeschrieben Zitates ‚Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“ (Thomas Morus, 1478-1535) treten wir regelmäßig in Veranstaltungen mit Vorträgen, Vorführungen oder Konzerteinführungen auf.

Es gibt so viele spannende geschichtliche Details rund um die Instrumente und Notenrollen, die Aufnahmeverfahren und Produktionsmethoden, die Komponisten und Pianisten, und natürlich die Musikstücke – das begeistert jeden Laien und Experten. Im Februar 2024 konnten wir z.B. im Rahmen einer Konzerteinführung zu Mahlers IV. Sinfonie das Duisburger Publikum begeistern mit dem von Gustav Mahler selbst eingespielten Klavierauszug ‚Das himmlische Leben‘.